Donnerstag, 6. Dezember 2012

Lappland: Ready, steady, snow!


Hallo meine Lieben,

heute möchte ich euch von meinem traumhaften Urlaub in Lappland berichten.

Am 29.11. ging es um 23.55 los. Treffpunkt war unsere Uni und wir sind in einer kleinen Truppe mit den Koffern den Berg runtergegangen und ich habe da schon gemerkt, dass es schwierig für meine Augen wird! An dem Tag hat es endlich wieder angefangen zu schneien und es war bitterkalt. Ihr kennt ja mein Heulproblem und als ich den Berg runtergegangen bin, sind meine Tränen bereits an den Wimpern eingefroren als dicke Klumpen! Da dachte ich schon „Oh mein Gott, nun bin ich noch in Kuopio, wie wird das denn in Lappland werden?!?!“
Unten angekommen, ging es dann auch gleich los. Und ich habe noch gesehen, wie jemand sein Snowboard mitnahm und meine Hoffnung, Snowboard in Lappland fahren zu können, stieg an!
Unsere Buswahl war super. Im Vorhinein mussten wir uns per google documents in Zimmer und Bus eintragen und wir waren eine tolle Gruppe!

Freitag, 30.11.:
Auf dem Weg nach Lappland mussten wir öfters immer anhalten, aber Gott sei Dank konnte ich recht gut schlafen. Um 10 Uhr kamen wir dann in Rovaniemi an. Und hier befindet sich auch das berühmte Weihnachtsmanndorf.
Aber bevor es dahin ging, hielten die Busse erstmal an Supermärkten an, damit wir uns für die Woche mit Lebensmitteln eindecken konnten, da in unserem Ort kein Supermarkt war.
Mit den Mädels aus meinem Zimmer hatten wir im Vorhinein einen Essensplan erstellt und so konnten wir schnell alle restlichen Lebensmittel besorgen (es gab auch die Möglichkeit Frühstück und Abendessen dazuzubuchen, aber das hielte ich nicht für notwendig).
Wir sahen alle fürchterlich aus (nach 10 Stunden Bus fahren) und wollten doch so hübsch sein für den Weihnachtsmann, also sind Femke, Kathy und ich in den K-Market und haben dort mal die Schminke ausprobiert! ^^ Danach sahen wir wieder frisch aus! =)
Leider war ich zwischenzeitlich sehr traurig, weil wir ja bereits in Rovaniemi waren und immer noch kein Schnee lag. So hatte ich echt Sorge, dass in unserem Ort auch noch kein Schnee liegt!
Aber dann ging es endlich auf zum Santa Claus Village!!!
Und es war sehr sehr schön. Im ganzen Dorf läuft Weihnachtsmusik und die Häuschen sind niedlich gebaut.









Wir lieben diese Wände =) 

Weihnachtsfabrik =) 


Das Dorf besteht quasi aus Souvenirshops =) . Ich hätte am Liebsten alles gekauft! Dann habe ich mich aber für ein wunderschönes Glöckchen entschieden, was mich an den Film Polarexpress erinnert (JA, ich höre das Glöckchen noch klingeln!) und ein Batch für meinen Overall. Ein Geschenk für meinen Vater habe ich auch gefunden!

Mit diesem Buch bin ich groß geworden! Das einzig wahre Weihnachtsmannbuch!

Finnlandhasen ^^


Wenn man das Dorf betritt, kommt man als erstes an einem Postoffice vorbei. Dort drinnen arbeiten Elfen und beantworten die Post, die aus aller Welt herkommt. Die Abteilung war vollgestopft vor lauter Briefen. Die meisten Kinder wünschen sich wirklich so etwas wie Liebe und Glück usw. Manche schicken aber auch die typischen Wunschzettel hin.
Sie sagten uns, dass im Jahr ca. 600.000 Briefe ankommen, die sie versuchen, alle zu beantworten. Aus Russland wünschen sich die meisten Liebe, aus Deutschland Gesundheit. Aus den USA kämen die meisten Briefe und hier würden sich die meisten Finanzielles wünschen, wie einen iPot etc. Aus manchen Ländern würden aber nie Briefe kommen und aus Cuba, z.B. kam erst einmal in den ganzen Jahren ein Brief. 
Man konnte sich sogar Päckchen kaufen, wo eine Reihe echter Briefe waren. Das Alter würde aber keine Rolle spielen. Es kämen Briefe aus aller Altersklassen an.
Das lustige war, dass wir uns mit einem Elfen unterhalten haben und dabei rausgefunden haben, dass er aus Deutschland kommt, in Gießen studiert hat, und in der Vergangenheit ein Auslandssemester in Finnland gemacht hat. Danach hat es ihn so gut dort gefallen, dass er dann wiedergekommen ist und nun dort wohnt und als Elfe arbeitet XD (ich denke mal als Nebenjob). Aber die Elfen sahen richtig süß in ihren Kleidern aus! Auch die Elfen hinter den Kassen usw.






Ich wollte aber schnell zum Weihnachtsmann, weil ich gehört hab, dass dort immer eine lange Schlange ist. Also sind wir schnell ins größte Gebäude und standen vor einem Schild, was verkündete, dass der Weihnachtsmann Pause macht! WAS?!



Aber zum Glück hatten wir noch genug Zeit. Also haben wir uns die Rentiere angeschaut.




Man konnte auch für 12 Euro Schlitten fahren! Das haben wir aber nicht gemacht! Leider ist dort alles recht teuer. Aber ich muss dazu sagen, dafür ist alles liebevoll hergerichtet und es ist kostenlos, sich alles anzuschauen!
Dann sind wir in einen weiteren Shop gegangen und (Kinder lest jetzt nicht weiter!!!) dort gab es tatsächlich noch einen Weihnachtsmann!!!!
Wie geht denn das bitte?!
Na ja dann haben wir uns angestellt und Vroni, Kathy und ich haben ein Foto mit ihm gemacht!


Die Fotografin sagte ständig wir sollen „Mandariniiiiiii“ sagen. Aber es war wirklich ein schönes Foto und wir haben es uns dann gekauft. In Kuopio machen wir dann einfach 2 Abzüge. Ein Tipp, falls ihr mal hinfahrt: Seltsamerweise kosten die unterschiedlichen Weihnachtsmännerfotos unterschiedlich viel Geld und auch die Kulisse ist unterschiedlich. Zudem gibt es unterschiedliche Auswahl an Fotogrößen. Unserer war di Mittelklasse. Soweit ich es verstanden habe, gibt es 3 Weihnachtsmänner im Dorf (AAARGH!) und wir haben 15 Euro für ein Foto bezahlt. Es gab wohl auch 25 Euro, aber auch 10 Euro. Sehr seltsam....
Danach sind wir noch weiter rumspaziert und haben tüchtig geshoppt alle zusammen =)
Um 15.30 sind wir dann in den Bus gestiegen und es ging auf nach Vasatokka. Ich glaube, wir sind um 19 Uhr angekommen. Dort haben wir erstmal unsere Zimmer bekommen und uns eingerichtet. Bettwäsche musste man mitnehmen. Ich war in einem 6er Mädelszimmer und wir hatten so was von Glück, da wir unsere eigene Toilette hatten. In unserer Wohnetage waren wir ca. 30 Leute und kein anderes Zimmer hatte noch eine Toilette und es gab auf der Etage nur eine Männer und eine Frauentoilette und unsere eigene Toilette!!  Das nächste Problem war, dass es nur 2 Duschen gab! Aber ich muss sagen, wir haben das super hinbekommen und ich fand unsere Zusammenstellung an Personen super. Wir hatten einen großen gemeinsamen Aufenthaltsraum mit Küche und saßen dort jeden Abend gemütlich zusammen und haben Spiele gespielt und uns unterhalten. Wir haben am ersten Tag zum Beispiel „Mafia“ gespielt. Das ist eine Art Rollenspiel und man muss herausfinden welche Personen die Mafia sind. Ganz lustig =) Ähnlich wie Mord in der Disko, aber man kann immer gemütlich sitzen bleiben.






Eigentlich wollten wir direkt am ersten Abend in die Sauna. Doch plötzlich gab es Strom- und Wasserausfall (natürlich stand Vroni grad unter der Dusche!) Somit hatte sich das dann erledigt. Das lag daran, da die Besitzer ein neues Leitungssystem angelegt hatten und wir hatten plötzlich einen Wettereinbruch und es war -30°C. Mit diesem plötzlichen Tief kam das neue System noch nicht klar! ^^
Aber wir sind trotzdem raus und haben tatsächlich Nordlichter gesehen. Zwar sehr schwach aber echte Nordlichter! Die Grünen, dass sind auch die Häufigsten.


Das sind jetzt Bilder von Anderen. Ich konnte sie mit meiner Kamera leider nicht festhalten.
Und ehrlich gesagt, sieht man sie auf den Bildern besser, als wir sie in Wirklichkeit gesehen haben.
Aber es war dennoch unglaublich!

Leider war das der einzige Tag, an dem man sie sehen konnte. An der Rezeption war auch immer eine Information mit Wetterauskunft und Chancen auf Nordlichter.

Samstag, 1.12.:
Am nächsten Tag um 8 Uhr haben wir uns in einem Raum getroffen und Theorie über „Surviving“ gehört. Das war echt spannend und richtig aufregend. Weil es wirklich lebensgefährlich ist, wenn man sich nicht genug bewegt und falsch angezogen ist. Der Mann hat uns auch erklärt, wie man Iglos baut, die wir dann später draußen gebaut haben. Des Weiteren hat er uns über Gefahren etc. aufgeklärt und gesagt, das nächste Krankenhaus läge in Rovaniemi, also fast 350 km weit weg. Wenn man z.B. einen Finger verlöre, müsse man sogar bis nach Tampere und das ist 1045 km entfernt!!! Also hier war es wirklich wie man das aus Filmen kennt: Irgendwo im Nirgendwo!
Und dann ging es ab nach draußen, wo es natürlich noch stockduster war. Wir sind dann in den Wald gegangen zu einem Lagerplatz, wo schon schön Lagerfeuer war und Sitzbänke mit Rentierfällen, richtig urig!



Unsere Gruppe ging als ersten auf den zugefrorenen See und wir haben gelernt wie man fischt. Erst muss man ein kleines Loch bohren um ans Wasser zu gelangen und dann hat man eine spezielle Angelrute. Helena hat sogar tatsächlich einen Fisch gefangen.





Das Problem war, dass es bitterkalt war. Nach kurzer Zeit konnte ich einfach nicht mehr. Man konnte quasi keine Fotos mehr machen, weil man dann die Hand aus dem Handschuh nehmen musste. Meine Handschuhe waren zudem einfach nur *scheiße*. Nach dem Fischen haben wir uns dann an das Lagerfeuer gesetzt und schnell aufgewärmt. Die Betreuer haben auch gesagt, dass es sehr kalt ist und letzte Woche war es immer Minus 10 Grad und nun minus 20°C. Sie waren auch immer sehr besorgt um alle und haben gesagt, wie wichtig es ist, dass wir uns immer bewegen. Wir haben auch gelernt, das man immer testen kann, ob noch alles in Ordnung ist, indem man versucht, den Daumen mit den kleinen Finger zu berühren. Am Lagerfeuer habe ich dann meine Schuhe ausgezogen, weil auch meine Füße nur noch Eisklötze waren. Wir haben dann alle heißen Saft bekommen, der in dicken Kannen über dem Feuer erhitzt wurde.



Danach ging es dann wieder auf den See und wir haben Fangspiele gespielt, damit wir uns genug bewegen.

Das ist der zugefrorene See.


Und dann stand das Iglobauen auf dem Plan. Dabei wurde es dann bei mir richtig schlimm und ich hab vor Kälteschmerz fast geheult. Meine Handschuhe haben gar nichts mehr gebracht. Eine Führerin hat dann gesagt ich soll wieder auf den See und rum rennen um wieder warm zu werden. Dabei muss man dann in die Hände klatschen. Cindy ging es auch sehr schlecht. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie dumm das aussieht, zu 3. auf einem See rumzulaufen und dabei in die Hände zu klatschen! XD Vor allem, weil es ja auch mehrere Gruppen immer gab, die unterschiedliche Sachen gemacht haben und nicht wussten, was wir da anstellen. Wir sind dann noch mal zum Lagerfeuer und haben Tee getrunken und uns aufgewärmt. Danach bin ich zu einer anderen Station du habe gelernt, wie man Feuer professionell in der Kälte herstellt. Dazu muss man die Stöcke mit einem Messer so bearbeiten, dass man mehr Brennfläche herstellt.



Leider wurden wir vom nächsten warmen Feuer dann weggeschickt, um weiter am Iglo zu bauen. Ich bin dann in den Schneeberg reingekabbelt und habe versucht in von innen auszuhöhlen. Um man glaubt es nicht, aber dort drinnen ist es spürbar wärmer. Ca. -2°C statt -20°C! Das tat gut =)



Man erkennt das hier leider gar nicht, aber das Iglo war richtig lang und ich hab sicherlich 2 mal reingepasst!


Danach gab es dann Essen am Lagerfeuerplatz. Wir bekamen heiße Suppe mit Fleischbeilage. Die war einfach der Traum bei dem Wetter, aber ich hatte Probleme den Löffel in der Hand zu halten und zu meinem Mund zu führen! ^^
Wir haben dann auch extra Nachtisch (Süßes)als Energieschub bekommen.
Natürlich gab es dort nur Plumsklos.
Ich hab mich dann wieder am Feuer aufgewärmt und wollte da nicht mehr weg. Aber das Programm ging weiter: Als nächstes sollten wir in 6er Gruppen mit Schneeschuhen durch den Wald gehen. Ausgestattet mit einem GPS-Gerät, falls dieses ausfällt auch mit Kompass und Karte. Ein Mann sagte uns, wenn alle Stricke reißen, sollten wir einfach Richtung Norden gehen, dann kämen wir irgendwann auf eine Straße.
Im Wald gab es dann 9 Stationen, die wir mit dem GPS-Gerät aufsuchen sollten. An jeder Station gab es dann Fragen zu Lappland und Finnischer Kultur.
Das hat mir sehr viel Spaß gemacht und das viele Wandern hat meine Fuße auch auftauen lassen. Schneeschuhwandern ist echt schön und der Walt und die Umgebung ist ein absoluter Traum!




Abends sind wir dann in die Sauna gegangen. Es gab eine für Frauen und eine für Männer. Die Sauna lag direkt an einem See und es gab einen Steg ins Wasser. Der See war natürlich eingefroren, aber um den Steg herum gab es ein freigemachtes Loch. Und wir sind tatsächlich rein gestiegen !!! Man musste echt aufpassen, dass die Hände nicht an der Treppe festklebten. Einmal rein und eine Sekunde danach waren die Haare eingefroren! Ich sag euch, dass ist ein Adrenalin-kick und danach fühlt man sich großartig!

Das Beleuchtete ist der Steg!

Leider, leider ist mein Bildspeicher voll!
Deshalb kann ich nun nur noch Links schicken, die ihr dann immer umständlich öffnen müsst =(

http://imageshack.us/photo/my-images/11/dsc0722u.jpg/

Zurück im Haus fühlen wir uns wie neu geboren und unsere Haut war babyweich =)
Wir haben wieder Spiele gespielt und den Abend schön ausklingen lassen.

Sonntag, 2.12.:
Am Sonntag durften wir etwas länger schlafen und um 10 Uhr haben wir uns unten an der Rezeption getroffen und Ausrüstung zum Langlaufskifahren bekommen. Vor den Gebäuden haben wir dann eine kurze Einführung bekommen und Übungen zur Balance gemacht. Zum Beispiel mussten wir erst nur mit einem Ski fahren, oder mit einem Partner zusammen oder auch mal in der Kette der ganzen Gruppe zusammen fahren.




Und dann ging es los in den Wald Langlaufski fahren!!! Dabei wurde es auch hell und man konnte entscheiden, ob man die kleine oder große Tour machen möchte. Wir haben uns für die „Große“ (3km) entschieden. Ich hatte schon ein bisschen Bammel vor einem Berg. Weil am Tag zuvor, als wir Ice-fishing gemacht haben, fast alle Leute der Langlaufgruppe diesen Berg nicht geschafft haben und in den Bäumen gelandet sind. Das war echt lustig für uns als Zuschauer, aber mir sollte das nicht passieren!
Wir haben also wieder mehr von der Umgebung gesehen und Langlauf macht mir viel Spaß (jedenfalls das was ich da fabriziert habe!) Aber wie anstrengend das ist! Jetzt war mir jedenfalls nicht kalt! =)


Leider hatten wir einen strikten Zeitplan und es blieb keine Zeit diese Runde noch einmal zu machen.
Wir sind also schnell wieder nach Hause gestapft, haben uns umgezogen und sind dann auf zu einer Rentierfarm.
Als wir ankamen, haben schon alle Mädchen „Oooooooh wie süüüß“ gerufen. Es war so schön. Ganz viele Rentiere waren an Bäumen angebunden und die Besitzer waren echte Sami-Menschen:
Die Samen (Selbstbezeichnung: Sámi, Sápmi oder Sápmelaš aus der Ursprungsform šämä, das mit dem baltischen Wort žēme = Land verwandt ist[1]) sind ein indigenes Volk im Norden Fennoskandinaviens.  Es sind die Rentierhirten.
Sie haben ihre eigene Sprache und eigene Kultur.
Die Familie trug auch ihre eigene Kleidung und sie haben uns am Ende sehr viel über ihre Kultur erzählt und auch Lieder gesungen. Am Anfang haben wir aber erstmal Futter bekommen und dürften die Rentiere füttern und viele Fotos machen.









Da ist die Frau des Inhabers der Farm. Eine typische Sami-Tracht.
Aber jeder Stamm hat seine eigenen Farben.


Danach konnten wir auch Schlitten fahren und haben einen Rentierführerschein bekommen. Immer zu 2. in einen Schlitten. Während man auf die Schlittenfahrt wartete, gab es auch die Möglichkeit, Ball zu spielen oder in einer Gruppe dieses Skilaufen zu üben, wo man zu viert auf 2 Brettern steht. Alles um schön in Bewegung zu bleiben. Man konnte auch lernen, wie man Rentiere mit einem Seil fängt. Wie im wilden Western. Rentiere sind leider keine Kuscheltiere. Also war streicheln nicht wirklich drin.
Auf der Farm lief dann auch Weihnachtsmusik und man kam richtig in Weihnachtsstimmung mit all den Helfern des Weihnachtsmannes! Unser Rentier war auch richtig schnell und wollte nicht in der Reihe gehen und hat uns z.T. durch den Tiefschnee gezogen. Wenn es nicht am vorderen Schlitten angebunden wäre, wäre es glaube ich einfach woanders lang gelaufen.





Danach ging es aber dann in eine kleine Hütte mit Feuerstelle in der Mitte und wir bekamen Tee und Kekse.



Das sind die "berühmten" Tassen, von denen ich im Oulanka-Post berichtet habe
(aus den dicken Knubbeln der Bäume)

Dann haben wir, wie gesagt, noch mal viel über die Kultur gelernt und Lieder gehört. Die hab ich auch aufgenommen und kann sie euch zu Hause vorspielen.
Am Ende hatte man noch die Chance in einem weiteren Häuschen Mitbringsel zu kaufen. Z.B. Schlüsselanhänger as Rentiergeweih usw. (Übrigens: Alle Rentiere auch Weibchen haben Geweih und legen es ab, d.h. die Rentiere auf den Bildern ohne Geweih sind nicht automatisch die Weibchen).
Danach hatten wir dann noch die Chance in die „Stadt“ Inari zu gehen. Dort hat man extra für uns den Souvenirshop eröffnet. Viele sind in ein Museum gegangen, wir haben uns die Stadt einfach so angeschaut. Die Stadt bestand aus einem Supermarkt, einem Souvenirshop und einer Bar. Das war es... ^^ Das hat mich alles immer an das Bild von Alaska oder „Men in trees“ erinnert! =)


Abends haben wir dann wieder gemeinsam gekocht und entspannt. Die anderen sind in die Sauna, aber ich habe ausgesetzt und mit ein paar Leuten Bohnanzaa gespielt =). Was auch gut war, weil alle schnell wiederkamen und sagten, es war total überfüllt. Dabei wurden wir extra in Saunazeiten eingeteilt, aber Spanosen bekommen es mit der Zeit nicht so auf die Reihe- zu kompliziert oder so?!- .

Montag, 3.12.:
Am Montag ging es schon um 7 Uhr los. Ich hatte die Tour zum Arktischen Ozean extra dazugebucht. Unser Zielort war Bugoynes in Norwegen.
Unser erster wichtiger Stopp war in Utsjoki, Finnland. Dieser Ort ist berühmt, da sich hier zum ersten Mal Samipeople angesiedelt haben.  Eigentlich sind sie immer mit ihrer Herde rumgereist. Aber hier haben sie zum ersten Mal ein „Dorf“ gebaut. Man konnte diese alten Cottages anschauen. Außerdem gab es noch eine Kirche, die um 1920 glaube ich gebaut wurde, von einem berühmten Architekten.




Danach ging es schnell weiter. Wir haben ein paar Stopps gemacht und haben dann die Grenze nach Norwegen passiert. Langsam hat sich auch die Umgebung verändert und die Bäume wurden kleiner und kahler. Irgendwann haben wir dann auch den Ozean gesehen. Auf der Fahrt haben wir noch viel über das Leben –quasi am Ende der Welt- gelernt und Musik auf „samisch“ (???) gehört. Zum Beispiel von Sofia Jannok. Sehr schön, aber auch ungewohnt, weil man nur „Lalala“ und „Lölölölö“ versteht.
Ich hoffe, ihr könnt den Link öffnen.

Und dann stellt euch mal vor. Die schöne Musik und dann diese Aussicht:








Einfach nur der helle Wahnsinn. Ich denke immer noch, dieser Urlaub war ein Traum. Zu schön, um wahr zu sein!
Die Bilder sind aus dem Bus geschossen, deshalb ziemlich schlechte Qualität...=( 

Wir haben auch Fischzuchtanlagen gesehen. Fischen ist auch ziemlich gefährlich dort und solche Anlagen sind sicherer. Die Führerin hat uns auch erzählt, wie sie einmal die Tour gemacht hat und ein schlimmer Schneesturm war. Zu Hause angekommen hat sie erfahren, wie an dem Tag die Fischer nie wieder nach Hause kamen.
Die Leute dort verdienen bis zu 10000 Euro im Monat, aber die Lebensunterhaltungskosten sind so wahnsinnig hoch, das quasi nichts mehr übrig bleibt.
Aber Norwegen unterstützt auch Leute, die sich dort oben niederlassen wollen, um die Bevölkerung dort ansteigen zu lassen. Wir sind so viele Stunden gefahren, aber man hat kaum Häuser gesehen. Und schließlich kamen wir in Bugoynes an. Ein Dorf mit 200 Einwohnern. Es sah au wie bei Michel aus Lönneberga. Total süß und dann direkt an einem Fjord mit Sandstrand und Schneebergen im Hintergrund.






Bilder zum Schwimmen:
http://imageshack.us/photo/my-images/171/p1050349wa.jpg/
http://imageshack.us/photo/my-images/805/p1050340vk.jpg/
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http://imageshack.us/photo/my-images/14/p1050343u.jpg/

Unsere Truppe wurde wieder in 2 Gruppen aufgeteilt und ich war in der Gruppe, die zuerst essen ging. Wir bekamen in der Kirche Suppe von den Einwohnern. Eine alte Frau hat uns dann auch wieder viel von ihrem täglichen Leben erzählt.
Zum Glück hat die Reiseveranstaltung vor kurzer Zeit vor dem strand eine Sauna gebaut. Denn nun kam das größte Abenteuer: Ab in den Arktischen Ozean. Sie sagten uns noch, es wäre gut, wenn wir uns Badesachen anziehen, da die Bewohner es nicht gut fänden, dass ständig nackte Touristen in den Ozean rennen! Der Ort ist mittlerweile sogar ein bisschen berühmt in Norwegen und die Einwohner werden oft nach den „verrückten“ Touristen befragt, die tatsächlich im Dezember in den Ozean gehen!
Wir sind dann also in die Sauna und danach in den Arktischen Ozean gerannt! Beim zweiten Mal haben wir sogar Schneeengel auf dem Sandstrand gemacht! =) Total lustig =)
Leider hatten wir nur wenig Zeit, sodass wir keine Chance mehr hatten, das Dorf zu besichtigen. Dann ging es auch schon wieder nach Hause und der letzte Abend brach an! Wir wollten dann in eine Hütte und Lagerfeuer machen. Leider hatten mehrere diese Idee und die Hütte war schon recht voll. Die meisten aus unserer Gruppe sind direkt wieder gegangen, aber wir haben uns was hingesetzt. Aber wieder sieht man die unterschiedlichen Nationalitäten hervorkommen: Wir haben uns auf einen gemütlichen Abend mit Feuer gefreut, wo man sich schön unterhalten kann, aber die Spanier bevorzugen es, am Feuer so rumzuschreien, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht! =)





Wir sind dann auch nach einer halben Stunde ungefähr wieder raus und wollten noch mal nach Nordlichtern Ausschau halten.
Das entwickelte sich dann zu einer Schneeballschlacht und Schlitten fahren =)






Dienstag, 4.12.:
Und schon brach der letzte Tag an.

Abschlussfoto


Morgens haben wir die Häuser verlassen und haben dann aber den ganzen Tag noch in Lappland verbracht. Wir sind in die Stadt Saariselkä gefahren.  Um 10 Uhr startete dann der Besuch auf einer Huskyfarm! Den Teil hab ich auch noch extra zugebucht. Es war so wunderschön!



Zuerst gab es eine kurze Einführung, wie man einen Huskyschlitten fährt und schon ging es los! Ohne Begleitung hat man den Schlitten geführt. Wir hatten richtig viel Verantwortung, da wir auch immer bremsen mussten, wenn es zum Beispiel bergab ging, damit wir die Hunde nicht anfahren. Außerdem haben wir 4 wichtige Zeichen gelernt, z.B. was „Slow down“ bedeutet, damit man weiß wann man bremsen muss.



Aber als wir zu den Schlitten kamen, hatte ich zuerst Angst. Alle Hunde haben rumgejault und viele hatten den Schwanz eingezogen und ich dachte zuerst, das ist Quälerei. Aber schnell haben wir gemerkt, wie viel Spaß die Hunde beim Schlittenfahren haben. Auch wenn man auf der Bremse stand, wollten die immer weiter rennen und haben sich gefreut. Zuerst saß ich unten im Schlitten drin und Kathy ist gefahren. Nach einer halben Stunde hat man dann gewechselt. Es war der absolute Wahnsinn und wir mussten uns auch immer in Kurven legen und bei Bergauf mithelfen. Ich konnte gar nicht genug bekommen.

Ich hab auch wieder einige Videos gedreht, die ich euch zu Hause zeige!



Danach durften wir auch Fotos von unseren Hunden machen!

Das war unser Schlitten! Wir hatten ein Team aus 5 Hunden (manchmal gibt es auch 6)

Die waren so verschmust, das glaubt man gar nicht!





Im Anschluss wurden wir in eine Hütte eingeladen, in der es wieder eine Feuerstelle gab und haben viel über Huskys und Hundeschlittenfahren gelernt:




Wir hatten recht kleine Huskys, aber diese Rasse ist schneller und stärker. Da heute recht viel Neuschnee lag, sind unsere 20-30km/h gefahren aber sie können auch bis zu 40km/h schnell sein. Wir haben auch etwas über das Training, die Wettkämpfe und die Welpen gelernt. Wie sie gefüttert werden usw. Es ist auch schwierig, darauf zu achten, dass alle genug trinken, da das Wasser ja immer einfriert. Während der Schlittenfahrt, haben die Hunde auch immer in den Schnee gebissen. Das machen sie, um quasi Wasser zu trinken. Alles total spannend! Zum krönenden Abschluss, durften wir dann die Welpen sehen und auf den Arm nehmen (Welpen ist gut, das sind echt schon große Welpen gewesen). Die waren so verspielt und süß und haben in meine Zöpfe gebissen! =)







An dem Tag gab es viel Programm. Man konnte z.B. auch Snowmobile fahren, Schlitten fahren, ins Spa gehen usw. Aber ich hab mich für Snowboardfahren entschieden!!!!
Das war auch noch mal  richtig gut! Wir sind 3 Stunden gefahren und haben im hellen angefangen und im dunkel aufgehört. Die Pisten werden dann immer beleuchtet, da es um halb 3 schon dunkel wird. Die Piste war total leer, weil zurzeit keine Saison ist. Und leider waren nur 2 Pisten offen. Aber es war wunderschön und es lag viel Neuschnee zwischen den Abfahrten, sodass man auch durch die Bäume fahren konnte. Und ich bleib natürlich in einer Wurzel stecken, die im Tiefschnee versteckt war ^^.
Juhuuu: Snowboarden in Lappland!!!












Danach haben wir uns dann das Städtchen angeschaut, sind in eine Bar und haben heißen Kakao getrunken.






Später noch schnell in den Supermarkt gesprungen und haben uns für die Heimreise eingedeckt.
Gott sei Dank hatten wir einen tollen Busfahrer, der uns um 5 Uhr morgens dann bis nach Juontotie gefahren hat, statt nur bis zur Uni. Hier liegt jetzt wieder viel Schnee und den Koffer dann den Berg um 5 Uhr morgens, nach einer endlos langen Busfahrt hochzuschleppen- oh jeeee! Aber wir hatten ja Glück.

Fazit: Das war mit der beste Urlaub meines  Lebens und ich war jeden Tag sprachlos darüber, was ich alles erlebt habe. Ich bin einfach nur glücklich und denke, ich hatte einfach nur einen langen, schönen Traum!

Jetzt muss ich mich wirklich schnell beeilen, da heute Independence Day ist, und Saras Familie mich zu sich nach Hause eingeladen hat. Für Bilder bleibt leider keine Zeit mehr. Die folgen dann morgen =)
Ich habe euch sehr lieb und kann gar nicht glauben, dass es jetzt wirklich auf das Ende zugeht! Lappland verging wie im Flug und ich bin sicher ich blinzle nur einmal kurz und schon bin ich in Tallin und Helsinki und dann wieder in Deutschland. Unbeschreibliches Gefühl...

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